Kurs 2: Open Educational Resources

Worum geht es in dieser Lerneinheit?

Hast du schon einmal etwas von OER – also Open Educational Resources – gehört? Vielleicht schon, aber weißt du auch, wie man sie richtig verwendet und worauf man achten muss? Wenn nicht, dann bist du in dieser Lerneinheit goldrichtig, denn gemeinsam wollen wir OER und alles, was dazu gehört, genauer unter die Lupe nehmen. OER können dir dein Leben wirklich erleichtern und viel Zeit für die Unterrichtsvorbereitung ersparen, wenn man sich einmal etwas genauer damit befasst hat. Deshalb ist es wichtig, dass man sich mit den Nutzungsmöglichkeiten und Lizenzen von OER auskennt, damit man in all dem virtuellen Quellen-Chaos nicht den Kopf verliert.

Wie ist diese Lerneinheit aufgebaut?

Benutzt die folgenden Gliederungspunkte, um auf dieser Seite zu navigieren. So könnt ihr schnell innerhalb der Lerneinheit hin und her springen. Klicke dafür einfach auf den Gliederungspunkt, der dich interessiert:

1. Was ist OER und was kann das?

OER können die Auswahl geeigneter digitaler Lehr- und Lern-Ressourcen unter Berücksichtigung der Lernziele, der Lerngruppe und des didaktischen Ansatzes enorm erleichtern. Zu OER zählen Bildungsmaterialien jeglicher Art, beispielsweise Lehrpläne, Kursmaterialien, Lehrbücher, Streaming-Videos, Grafiken, Podcasts und Multimediaanwendungen, die unter einer offenen Lizenz veröffentlicht wurden. Das bedeutet, dass man sie kostenlos nutzen, bearbeiten und weiterverarbeiten darf und dabei keine oder nur geringfügige Einschränkungen durch die jeweiligen Lizenzen hat. Außerdem ist es wirklich einfach, an die passenden Inhalte zu kommen, da die unterschiedlichsten Plattformen auf der ganzen Welt OER anbieten und viele Suchmaschinen eine gezielte Suche nach den passenden Lizenzen ermöglichen. Das Tolle an Open Educational Ressourcen ist also, dass die Bildungsmaterialien für jeden weltweit verfügbar sind und beliebig erstellt, genutzt, bearbeitet und ergänzt werden können. Somit sind sie nicht nur für Lehrende sehr gewinnbringend, sondern auch für Lernende.

2. Warum ist OER wichtig?

Die Gesellschaft wird immer vernetzter, warum sollte man also bei Bildungsinhalten mit der Vernetzung aufhören? OER ermöglichen eine gegenseitige Unterstützung aller Lehrkräfte weltweit durch die Möglichkeit zum Austausch und zur Verbreitung von Unterrichtsmaterialien. Somit wird eine Art der Zusammenarbeit geschaffen, die vor allem durch ihre Zeitersparnis beim Austausch besticht. Man muss das Rad nicht immer neu erfinden, viele Kolleg:innen haben vorher schon zu den gleichen Themen unterrichtet, was man sich jetzt zunutze machen kann. Durch OER können Lehr- und Lernmaterialien wiederverwendet werden, nachdem man die bereits vorhandenen Materialien auf die eigenen Unterrichtsziele anpasst und die Informationen gegebenenfalls aktualisiert. 

Aber Achtung: Wie auch beispielsweise bei Wikipedia, kann jede Person die Materialien bearbeiten. Deshalb sollten Quellen und Inhalte immer gegengeprüft werden und es sollte auf OER nicht blind vertraut werden.

3. Urheberrecht und Lizenzen

„Das Urheberrecht schützt die Urhebenden in ihren geistigen und persönlichen Beziehungen zum Werk und in der Nutzung des Werkes. Es dient zugleich der Sicherung einer angemessenen Vergütung für die Nutzung des Werkes“ (§11 UrhG). Welche Materialien dürfen denn nun im Unterricht eingesetzt werden, ohne das Urheberrecht zu verletzen? Der juristische Bereich klingt oft kompliziert und mit viel Aufwand verbunden, weshalb viele Lehrer:innen abgeschreckt werden und sich gar nicht mit dem Thema Urheberrecht befassen möchten. Letztendlich ist diese Frage aber gar nicht so schwer zu beantworten, denn es gibt lediglich drei Lizenzen, die bei OER relevant sind und beachtet werden müssen.

Die erste relevante Lizenz ist CC BY. Wenn Inhalte mit dieser Bezeichnung versehen sind, darf das Material beliebig verändert, erweitert und für unterschiedliche Zwecke genutzt werden. Wichtig ist jedoch, dass immer die Namen der Urhebenden genannt wird.

Eine recht ähnliche Lizenz ist CC BY SA. Auch unter dieser Lizenz dürfen Inhalte unter der Angabe der Urhebenden verändert, erweitert und genutzt werden. Hierbei ist zu beachten, dass man auch das veränderte Material nur unter derselben Lizenz wie das Original veröffentlichen darf.

Die dritte für OER relevante Lizenz ist CC0 (auch CC Zero genannt). Wer diese Lizenz angibt, entlässt seine Werke in die Gemeinfreiheit (public domain). Das bedeutet, dass keinerlei Urheberrechtsschutz besteht und Inhalte beliebig kopiert, bearbeitet und veröffentlicht werden dürfen – und zwar ohne die Urheber:innen zu nennen oder um Erlaubnis zu fragen.

Hier noch ein Tipp für alle, die sich bei der Frage unsicher sind, unter welcher Lizenz manche Inhalte nun stehen oder veröffentlicht werden dürfen: Auf der Internetseite lizenzhinweisgenerator.de kann man sich mit dem Link eines Bildes von Wikimedia oder Wikimedia Commons ganz einfach die passende Lizenz anzeigen lassen.

Aufgabe 1:

Suche dir auf Wikimedia oder Wikimedia Commons ein Foto zu einem aktuellen Unterrichtsthema aus und überprüfe mit Hilfe von lizenzhinweisgenerator.de die Lizenz.

4. Wo finde ich OER?

Im Folgenden werden dir drei Suchmaschinen vorgestellt, die du bei deiner Arbeit nutzen kannst. Dabei handelt es sich um: oerhoernchen.de, search.creativecommons.org und die Google Bildersuche.

Es gibt natürlich noch viele weitere Suchmaschinen, auf denen man OER finden kann, beispielsweise kann man oft auch auf bekannteren Seiten wie beispielsweise YouTube, Soundcloud, Wikipedia und Wikibooks in den Suchoptionen nach passenden Lizenzen filtern.

oerhoernchen.de ist eine eigene Suchmaschine, auf der man gezielt nach OER Inhalten und Lizenzen filtern kann. Dabei werden in der Bildungsmaterialsuche Lehr- und Lernmaterialien von ausgewählten Bildungsprojekten gefunden, die man dank ihrer Lizenz legal nutzen und verändern kann.

search.creativecommons.org ist eine englischsprachige Suchmaschine für Bild, Video und Audio (bei Video und Audio wird man auf andere Seiten weitergeleitet). Auch hier kann man nach Schlagbegriffen suchen und nach den passenden Lizenzen filtern.

auch bei der Google Bildersuche kann man unter Suchfilter nur die gewünschten Nutzungsrechte angeben.

In diesem Online-Selbstlernkurs findest du eine riesige Liste an OER-Quellen, die sowohl thematisch als auch nach Art des Mediums, also Video, Text und Audio sortiert sind.

In diesem Projekt der Uni Leipzig stellen Lehramtsstudierende ihre erstellten Unterrichtsmaterialien für einige Fächer, wie beispielsweise Geschichte und Mathematik, für andere Lehrer:innen zur Verfügung.

Du möchtest deine eigenen Unterrichtsmaterialien mit anderen Lehrer:innen teilen? Auf dieser Seite findest du hilfreiche Tipps, wo du deine eigenen OER hochladen kannst.

Bevor es im nächsten Schritt zu weiteren Aufgaben für diese Lerneinheit geht, wird in diesem Video noch einmal mit Klischees rund um das Thema OER aufgeräumt.

5. Übungsaufgaben:

Im Folgenden werden dir einige Aufgaben gestellt, die du bearbeiten kannst, wenn du deinen Umgang mit OER üben willst.

Aufgabe 2:

Schaue dir einige OER-Plattformen einmal genauer an und lerne, wie du dort Materialien finden kannst. Am besten suchst du nach Informationen zu einem Thema, welches du gerade im Unterricht behandelst und deinen Schüler:innen näher bringen möchtest. Welche Plattform gefällt dir am besten und wird auch in Zukunft deine erste Anlaufstelle für Unterrichtsmaterialien sein? Welche OER-Plattformen findest du noch?

Aufgabe 3:

Worauf musst du bei der Wahl von OER-Material für deinen Unterricht besonders beachten?

  • Darf man das Material überhaupt einfach so verwenden? Beachte dazu die relevanten Lizenzen. Wenn du dir unsicher bist, ist es immer ratsam sich die oben erklärten Lizenzen ins Gedächtnis zu rufen. Bei Bildern kannst du auch den Lizenzhinweisgenerator zur Hilfe nehmen.
  • Checke deine Quellen immer auf Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität. Vergiss nicht, dass letztendlich jeder die Materialien bearbeiten kann. Gegebenenfalls musst du die Informationen also noch einmal überarbeiten oder vervollständigen.
  • Gib deine OER-Quellen an! Auch wenn du kostenlos und ohne Probleme auf die Materialien zugreifen und sie verwenden darfst, musst du dennoch die Urheber:innen der Informationen namentlich erwähnen (gilt nicht, wenn unter der CC Zero-Lizenz veröffentlicht wurde. In dem Fall musst du nicht einmal die Urheber:innen angeben).

Aufgabe 4:

Herzlichen Glückwunsch! Du hast die Lerneinheit erfolgreich abgeschlossen! 

Diese Lerneinheit wurde von Katrin Sibila für dich erstellt.

Impressum

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Dittrichring 17
04109 Leipzig
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